Montag, 3. Juli 2017

Die Honigfabrik: Die Wunderwelt der Bienen - eine Betriebsbesichtigung



von Jürgen Tautz und Dietrich Steen

272 Seiten
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
ISBN-13: 978-3579086699
Preis: 19,99 €



Ein Buch über einen Staat, bei dem noch alles in Ordnung ist

Ich bin die Frau eines Hobbyimkers. Bisher beschränkte sich mein „Einsatz“ in der Honigfabrik meines Ehegatten nur auf kleinere Handlangertätigkeiten und auf die Verwertung und Vermarktung des Produkts seiner vielen „Angestellten“. Aus diesem Grund waren mir auch die Abläufe in so einem Bienenstaat nur vom Erzählen bekannt. Interessiert hat es mich(bitte nicht weitersagen!) auch nur bedingt, weil ich eben für anderes zuständig war. Und doch habe ich mich getraut, das Buch zu lesen und- ich wurde nicht enttäuscht. Es ist von den beiden Autoren in solch verständlicher, ja teils amüsanter Weise geschrieben, dass man es nicht aus den Händen legen mag. Im Wechsel beschreibt ein Autor aus der Sicht des Hobbyimkers recht spaßig die Abläufe im Bienenvolk rund um das Jahr. Besonders gekennzeichnet dann die Erklärung des Wissenschaftlers, aber  - keine Bange- es erwartet den Leser keinesfalls wissenschaftlich Unverständliches. Im Gegenteil, so plausibel ist alles erklärt, dass sogar ich es verstanden habe.
Das Buch ist aber keineswegs eine Imkerschule, mit der man die Bienenhaltung erlernen kann. Eher ist es eine Anregung, darüber nachzudenken, wie es so läuft im Bienenstaat.

Sonst zitiere ich keine Inhaltsverzeichnisse, aber diesmal muss es sein, weil es einfach neugierig auf den Inhalt macht.

-        Frauenpower im Bienenvolk- von dicken Mädchen, Geschwisterliebe und wütenden Amazonen
-        Callboys für die Königin- die Drohnen
-        Zickenterror mit Todesfolge
-        Wunderpudding für die Königin
-        Routenplaner im Blütenmeer
-        Rudelkuscheln in der Kiste…

Mein Fazit: ich weiß jetzt so viel mehr über das, was in einer „Honigfabrik“ abläuft. Wie alles organisiert ist, wer wofür zuständig ist. Nun kann ich meinen Ehegatten noch mehr verstehen, wenn er an einem schönen Tag im Schatten neben seinen Bienenbeuten sitzt und einfach nur seine Bienen beobachtet, wie sie ausfliegen, wie sie bepackt zurückkommen, wie sie auf dem Flugbrett ihre Tänze vollführen. Und wie er das Summen und den Honigduft geniest.

Wenn ich könnte, würde ich dem Buch 6 Punkte geben.

Ich bedanke mich beim Verlag und beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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