Donnerstag, 27. April 2017

Gut kopiert ohne Auftrennen



Schnittmustererstellung von Lieblingskleidung

Von Steffani Lincecum

Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: Stiebner
ISBN-13: 978-3830709725
Preis.: 26,90 €


Steffani Lincecum ist Modedesignerin, Schnittgestalterin, Nähexpertin und weiß, wovon sie spricht bzw. schreibt.
Sie entdeckte schon frühzeitig beim Anfertigen ihrer Puppenkleidung die Liebe zum Nähen und machte daraus ihren Beruf.
Das Buch ist ein starkes Buch, nicht nur wegen seiner 174 Seiten.
Es erläutert zwei Methoden, wie man sich von vorhandenen, gut passenden Kleidungsstücken den Schnitt kopiert, um sich dann daraus ganz Individuelles zu nähen.
Das Buch beginnt wie jedes gute Fachbuch mit Grundlagenwissen über  Nähzubehör, Stoffarten, Berechnung vom Stoffverbrauch. Denn der Stoffverbrauch ist von vielen Faktoren abhängig und nicht immer gleich.
Weiter geht es mit Näh- Basiswissen.
Begriffe wie Einsetz- und Passzeichen, Bequemlichkeitszugabe, Besatz, Stütz- und Einhaltenähte, Prinzessnaht, Mehrweite, und  Wingnadel waren für mich, die ich lange Zeit nur in Sachen Patchwork unterwegs war, bisher unbekannt. Manche dieser Begriffe erinnerten mich allerdings an gemeinsame Zeiten mit meiner Mutter, einer Schneiderin, die mich als Kind vorsichtig an das Nähen heranführen wollte. Damals noch ohne nennenswerten Erfolg.

Die beiden Varianten der Schnittabnahme werden sehr verständlich erklärt. Die Methode mit Papier und die Variante mit Drapierstoff. Ich kann es kaum glauben, es scheint nicht schwer zu sein.
In den folgenden Kapiteln wird die Schnittabnahme bei einem Rock, einem Kleid und einer Bluse gezeigt. In die Erklärungen fließen nebenbei ganz viele Tipps ein wie das Einnähen eines Reißverschlusses, das Nähen unterschiedlicher  Taschenvarianten, Tricks für Kragen und Manschetten, das Nähen von Knopflöchern und, und und.
Die Leserin erfährt, warum das Versäubern von Nahtzugaben erst nach dem Bügeln erfolgt und dass man beim Bügeln auch viele Fehler machen kann.
Als zusätzliches Bonbon für Taschen- Liebhaberinnen sehe ich das letzte Kapitel. In der 20seitigen Erklärung erfährt man, wie man sich von Taschen, ja richtig gelesen, von Handtaschen Schnitte abnehmen kann und was generell beim Nähen von Taschen zu beachten ist. 5 Taschenmodelle regen da zum Nachmachen an. Tipps zum Handhaben von Leder und Vinyl runden das Ganze ab. Toll!
Und mir ganz sympathisch ist das nicht immer vorhandene und oft vermisste Glossar am Ende des Buches mit Erläuterungen von Begriffen von A wie Abnäher bis Z wie zurückschneiden.

Liebe Mütter! Wenn ihr eure heranwachsenden und handarbeits- interessierten Töchter zum Nähen bringen wollt, dann schenkt ihnen eine Schneiderpuppe und dieses tolle Buch. Mit Fotos und Zeichnungen ansprechend illustriert ist es nicht langweilig, sich diesem Buch zu widmen. Und man bekommt Lust, gleich zu beginnen.
Das Buch ist sein Geld wert und sehr zu empfehlen!

2 Kommentare:

  1. Hallo Regina, du hast mich doch glatt auf die Idee gebracht mit dem Buch für unsere Enkeltochter. Die Schneiderpuppe sollen dann die Eltern kaufen, ich fange erstmal mit dem Buch an. LG von Sticklieschen

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  2. Danke für den Tipp. Ich habe mir das Buch bestellt, es ist tatsächlich sehr gut. Vielen Dank, dadurch werde ich evtl. meine Kenntnislücken beim Anfertigen meiner Bekleidung füllen können. Jetzt, da ich endlich so viel freie Zeit habe.Grüße von Elvira Kompta

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