Warum die Schwächen des Gehirns unsere Stärken sind
Henning Beck
Goldmann
Verlag
Softcover Taschenbuch
352 Seiten; deutsch;
ISBN 978-3442159581
Eine
Freundin sagte mal zu mir: „Meine Stärke ist meine Schwäche und meine Schwäche
ist meine Stärke.“ Komisch, dieser Satz kam mir beim Lesen dieses Buches immer
wieder in den Sinn. Oder besser gesagt in meine Gedanken. Und schon sind wir
mitten im Thema.
Ich habe
schon Einiges von Henning Beck gelesen/gehört und auch in diesem Buch erklärt
er auf sehr unterhaltsame Weise was in unserem Kopf passiert. Denkfehler
bezeichnet er als die Geheimwaffen des Gehirns, die unsere Kreativität
herausfordern und anspornen. Womit er ja nicht Unrecht hat. Ein Hoch also auf
die Irrtümer … jeder Erfinder wird mir an dieser Stelle seine Zustimmung geben.
Mit seiner
Schreibweise - locker und leicht verständlich – versteht es Henning Beck
bestens auch „Nicht-Akademikern“ die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu
erläutern. Dabei geht es allerdings nicht um die präzise und perfekt
funktionierenden eineinhalb Kilo-Masse, sondern um das Nichtperfekte und das
Fehlerhafte, was das Gehirn so einzigartig macht.
Nicht wenige
von den beschriebenen Schwächen des Gehirn kenne ich selbst sehr gut (und weiß
damit umzugehen), aber ich könnte die komplizierten Vorgänge im menschlichen
Gehirn mit Sicherheit nicht mit diesen anschaulichen Metaphern des Alltags
erläutern.
Ein Gedanke
ergibt sich immer aus einem vorherigen Gedanken. Als wäre er das Startsignal
für den Nächsten. Gedanken entstehen also niemals aus dem Nichts. Eigentlich
ganz einfach und doch so beeindruckend.
„Was man zu
verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr“, sagte Marie Curie. Beck
schreibt: „Nicht lernen, sondern verstehen!“ Gelerntes kann man wieder
verlernen, aber man kann es nicht ent-verstehen.
Jeder von
uns vergisst mal etwas oder trifft falsche Entscheidungen. Das ist menschlich.
Aber auch nicht schlimm - das weiß ich nicht erst nach dieser Lektüre. Aber sie
ist entspannend und schafft mir eine unterhaltsame und lehrreiche Lesezeit. Man
sollte das Buch in wohldosierten „Häppchen“ (nicht in einem Rutsch) lesen … das
Gehirn braucht schließlich Zeit zum Nachdenken und zum Setzen der richtigen
geistigen Lesezeichen.
Ich kann
dieses Buch nur wärmstens weiter empfehlen – interessant, verständlich und
manchmal auch zum Schmunzeln. Mit Sicherheit am Ende aber mit mehr
Gedanken-Sprüngen als vorher.
5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen