von Sue Monk Kidd
Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: btb Verlag
ISBN-13: 978-3442714674
Preis. 10 Euro
Die
elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in
Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk, versehen mit einer
violettfarbenen Schleife – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als
Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen
allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass
sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit,
natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im
Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück
Freiheit. denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst
haben alle Menschen Flügel gehabt …
Nachdem ich bereits „Die
Bienenhüterin“ von Sue Monk Kidd gelesen hatte, war ich wieder sehr berührt von
der Schreibweise der Autorin.
Es ist ein Roman mit wahrem
Hintergrund. Der Roman basiert auf der Geschichte der Grimké- Schwestern und
ihrem Engagement gegen die Sklaverei im 19. Jahrhundert. Ein Roman, in dem
Überliefertes und Fiktion sehr gelungen miteinander verwoben sind.
Die Autorin hat sehr viel
Recherche betrieben und die Ergebnisse dieser Recherche in die Geschichte
einfließen lassen. Hervorragend schildert sie das Leben der Sklaven, vergisst
aber nicht die Schilderung der Zwänge, denen auch Mädchen aus „guten Hause“
unterlagen. Es war nicht üblich, Mädchen zu gestatten, egal ob sie klug waren
oder nicht, einen Beruf zu erlernen, geschweige denn ein Studium aufzunehmen.
Auch diese Mädchen waren wie die Sklaven nicht frei, mussten sich unterordnen.
Die tragende Darstellung und
geschilderte Freundschaft zwischen Sarah und der Sklavin Hetty ist Fiktion,
aber passend für den Charakter der Sarah Grimké .
Für mich als Quilterin war
es ebenfalls berührend, wenn von Charlottes Story-Quilt erzählt wurde. Diese
Quilts mit ihren genähten oder gestickten Bildern waren so etwas wie ein
Tagebuch der Sklaven. Nadel und Faden waren ihr Papier und ihre Feder, das
Sticken war der Ersatz für das Schreiben.
Noch heute sind solche
ausdrucksstarken Quilts in amerikanischen Museen zu besichtigen.
Mich hat dieses Buch sehr
und nachhaltig berührt. Es ist ein Buch welches flüssig zu lesen ist, aber
keine leichte Lektüre darstellt.
Sehr angenehm war für mich
das kleine Format, passend in jede Handtasche, zum Lesen unterwegs.
Wirklich sehr
empfehlenswert.
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